Jetzt im Frühling ist eine Fahrt auf der berühmten Bergstraße Strada della Forra in der Brasa Schlucht ein besonderes Erlebnis. Zumal die Straße ab dem Spätsommer 2020 wegen umfangreicher Sicherungsarbeiten gesperrt war und vor kurzem wieder freigegeben wurde. Vom Ufer des Gardasees führt die Straße, in engen Schluchten aus dem Felsen gehauen, bis hoch zum Dorf Pieve di Tremosine auf 423 Höhenmeter. An einigen Stellen ist sie so eng, dass sie nur einspurig befahrbar ist – hier regeln Ampeln die Vorfahrt. Eine effektvolle Straßenlandschaft, mit engen Kurven, Tunnels, durch Schluchten, vorbei an steilen Felsen.
Strada della Forra: Auf der schönsten Straße der Welt durch die Brasa Schlucht
Bei der Einweihung der Straße am 18. Mai 1913, nannte ein Korrespondent der Frankfurter Zeitung die sechs Kilometer lange Strada della Forra „die schönste Straße der Welt”. Sie galt damals als ingenieurstechnisches Meisterwerk. Die schmale Straße nutzt das Bett des kleinen Gebirgsflusses Brasa, der sich im Laufe der Jahrhunderte eine Schlucht in den Fels grub. Das Flüsschen selbst wurde umgeleitet. Vor ihrem Bau der Strada della Forra war Tremosine sur Garda nur zu Fuß zu erreichen, der Warenverkehr vom Plateau ans Seeufer wurde mit Hilfe einer abenteuerlichen Seilbahn organisiert. Selbst Winston Churchill zeigte sich bei einem Gardasee-Urlaub 1949 stark beeindruckt: Er bezeichnete die Gebirgsstraße sogar als 8. Weltwunder.


Berühmte Filmsequenz: James Bond jagt im Aston Martin die „Strada“ hoch
Heute kennen viele die Strada della Forra durch die Anfangsszene des 2008 gedrehten Films „Ein Quantum Trost“, in dem Daniel Craig als James Bond seinen Aston Martin DBS V12 sehr spektakulär durch die atemberaubenden Kurven der schmalen Straße schleudert. Übrigens spielt ein weiterer Kampf auf Leben und Tod im Bond-Film in einer Kabine der Seilbahn, die auf der Ostseite des Sees gegenüber von Malcesine auf den 2000 Meter hohen Monte Baldo führt. Immer wieder setzen auch große Autofirmen ihre neuesten Modelle auf dieser Straße effektvoll in Szene. Dass die Strada della Forra auch für Motorradfahrer eine große Anziehungskraft besitzt, versteht sich von selbst.
Immer noch gilt die Gebirgsstraße, die durch die effektvolle Beleuchtung der Schlucht auch nachts sehr reizvoll ist, als eine der spektakulärsten Straßen Italiens. Auch das Ziel der Fahrt ist ein Highlight: Der Ort Tremosine, das auf der so wunderschönen wie abwechslungsreichen Hochebene aus 18 Ortsteilen besteht, gehört zu den schönsten Dörfern Italiens (“Borghi più belli d’Italia”). Sehr bekannt ist in Pieve die „terrazza del brivido”, die atemberaubende „Nervenkitzel-Terrasse“, die in 350 Meter Höhe an der fast senkrecht abfallenden Abbruchkante der Hochebene über dem Abgrund hängt und einen unvergleichlichen, weiten Blick auf dem See und das Ostufer bietet.
Das Hochplateau von Tremosine – Eine kleine Welt für sich
Die sehr unterschiedlichen Landschaften des Hochplateaus zu erkunden, lohnt sich unbedingt, auch kulinarisch. Hier verbindet sich die mediterrane Küche mit jener rustikaleren der Alpen, mit Gerichten vom Seefisch bis zu Bergwild, zubereitet mit dem durch seine Qualität bekannten Olivenöl der Gardasee-Region.
Die pittoreske Strada della Forra auf zwei Rädern zu erkunden, ist ein echtes Highlight eines Gardasee-Urlaubs. Ob mit dem E-Bike, oder – mit echtem Italien-Feeling – einem Vespa-Roller, oder, wenn es der Führerschein erlaubt, mit dem Motorrad (auch mit E-Motor) – fast alles ist rund um den Gardasee recht komfortabel zu mieten.
