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Ausflüge • Wandern

Bassa Via del Garda: Spektakulärer Höhen-Wanderweg am Westufer des Gardasees

4 min. Lesedauer

Bassa Via del Garda (BVG) ist einer der spektakulärsten Wanderwege, die die Region rund um den Gardasee zu einem Wander-Eldorado machen. Wer möchte, kann sogar direkt vom Eden Reserve Hotel & Villas aus die BVG erreichen. Nach einigen zugegeben etwas abenteuerlichen hundert Metern nach Norden durch die Hügel trifft man bei Tresnico oder San Michele auf die Bassa Via del Garda.

Bassa Via del Garda: der schönste Wanderweg am Gardasee

Doch sinnvoller und schöner ist es, den Weg von Salò aus zu starten. Von dort führt die Route in fünf Etappen rund 70 Kilometer lang am Westufer des Gardasees bis nach Limone sul Garda. Es ist für Wanderer bestimmt der schönste Weg am Ufer des Gardasees, der durch die Natur des Regionalparks Alto Garda Bresciano führt. Durch eine hügelige Landschaft mit typischer mediterraner Flora, an Olivenhainen vorbei, durch Kastanien- und Buchenwälder, in Schluchten hinab und immer wieder wird die Sicht frei auf den See und dessen östliche Ufer. Vor allem diese Blicke in die Tiefe auf den glitzernden Gardasee sind oft atemberaubend schön und machen den besonderen Reiz dieses Wanderweges aus.

Quelle: Unsplash, Melissa Wolf

Etappe 1: von Salò nach Toscolano Maderno

Die erste Etappe führt vom lebhaften Städtchen Salò aus bis nach Toscolano Maderno am Gardasee-Ufer. Gute 16 Kilometer sind zu gehen und dabei 744 Höhenmeter zu bewältigen. Vom Hafen geht es durch die Altstadt von Salò hinauf in die Berge. Der Weg nutzt romantische ehemalige Saum- und Maultierpfade sowie Karrenwege, führt vorbei an Trockenmauern und verlassenen, halb zerfallenen Bauernhöfen. Er führt durch diese uralte Kulturlandschaft mit winzigen Dörfern – begleitet von knorrigen alten Mittelmeereichen, Zypressen, Lorbeersträuchern und Palmen.

Etappe 2: Durchs Papiermühlental (Valle delle Cartiere) nach Gagnano

Die zweite Etappe führt von Toscolano Maderno direkt ins Valle delle Cartiere. Hier wurde in mit Wasserkraft betriebenen Papierfabriken bis in die Neuzeit Papier von besonderer Qualität hergestellt. Das Tal mit seinen meist nur noch als Ruinen verbliebenen kleinen Fabriken und dem sehr sehenswerten Papiermuseum (Il Museo della Carta) ist eine eigene Erkundungstour wert. Tipps und eine Route durch das Valle de Cartiere im Destination Guide lesen. Der Pfad führt dann hoch zum kleinen Örtchen Gaino und den steilen Abstieg nach Gargnano, dem Ende der zweiten Etappe, versüßen immer wieder wunderschöne Blicke auf den Gardasee.

Etappe 3: Wasserfall bei Piovere und die fantastische Schlucht San Michele

Die dritte Etappe führt vor allem in rund 400 Meter Höhe parallel zur Küstenstraße SS45 Richtung Piovere. Ein besonderes Highlight auf dieser Etappe ist der Wasserfall oberhalb des pittoresken Bergdorfes. Der Abschluss dieser Tour bildet Gardola auf der rund 660 Meter hoch gelegenen Hochebene. Möglich ist aber auch ein Abstieg durch die wild-malerische Schlucht San Michele bis zur Halbinsel Campione am Fuß der hier steil aufragenden Felswände. Campione, nur mit dem Schiff oder durch einen Tunnel erreichbar, hat wie viele Ortschaften am nordwestlichen Seeufer seine eigene Geschichte. Hier wurde ab Ende des 19. Jahrhunderts in einer Fabrik, die die Wasserkraft des Sturzbachs San Michele nutzte, bis 1981 Baumwolle hergestellt.

Etappe 4: Traumaussicht von Voltino aus über den Gardasee bis zum Monte Baldo

Die vierte Etappe führt nochmals spektakulär ins Hinterland – wie immer wieder mit grandiosen Ausblicken. Doch die müssen „erlaufen“ werden. Bei 18 Kilometer Länge sind 1041 Höhenmeter zu bewältigen! Am Ziel im 600 Meter hoch gelegenen Voltino werden Wanderer aber dafür mit einer unvergesslichen Aussicht auf den Lago di Garda und das Monte Baldo- Gebiet am Ostufer belohnt.

Quelle: Unsplash, Marek Omasta
Quelle: Unsplash, gaia VEZZOLI

Etappe 5: Panoramaweg nach Limone sul Garda – Blick auf Steilhang-Radwege

Die letzte Etappe führt nochmals 800 (Bocchetta Rocca) bis 900 Meter hoch (Monte Bestone), bevor der einmalige Bassa Via del Garda Trail über einen moderaten Panoramaweg zum Ziel ins beliebte Limone sul Garda führt. Oberhalb der schmalen Gassen breiten sich Olivenhaine und die berühmten Zitronengärten aus. Die Limone stand trotzdem nicht Pate beim Namen des pittoresken Örtchens, es soll seinen Namen vom lateinischen Wort „Limes“, die Grenze, haben. Denn hier verlief früher rund 60 Jahre lang (bis 1866) die Grenze zwischen Österreich und Italien. Aber nichts spricht dagegen, das Ziel der Wanderung hier mit einem Limoncello aus Limone zu feiern.

50 Meter hoch schwebend über dem See: Berühmtes Radweg-Teilstück bei Limone

Ein besonderes Projekt bei Limone sollte man sich unbedingt ansehen: Das vielleicht berühmteste Teilstück des Radwegs rund um den Gardasee führt von Limone sul Garda in Richtung der nördlichen Nachbarstadt Riva del Garda. Sehr spektakulär am Steilufer, teils direkt über dem Wasser befestigt, endet der bisher nur zwei Kilometer lange Rad- und Fußgängerweg allerdings ohne Anschluss. Fünf Kilometer sind noch für die Verbindung nach Riva in schwierigstem Gelände zu bauen. Garda by Bike oder Ciclovia del Garda nennt sich das ambitionierte Radwegeprojekt, das in einigen Jahren eine komplette Seeumrundung per Bike möglich machen soll.

Zurück per Navigarda-Schiff von Limone sul Garda nach Gardone Riviera

Von Limone aus bietet es sich an, mit dem öffentlichen Schiffsverkehr der Navigarda – oder mit einem gemieteten Motor-Cruiser – entspannt und mit wunderbaren Aussichten zu den Ufern des Gardasees nach Gardone Riviera oder nach Salò zurückzufahren. Und natürlich hat man auch das vom See aus wunderschöne Westufer mit den Landschaften des Alto Garda Bresciano im Blick, die der Wanderweg Bassa Via del Garda durchquert.

Quelle: Unsplash, Leonhard Niederschwimmer

Header: Unsplash, Klaus Huber