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Sport • Wandern

Wandern am Gardasee: Zu Fuß durch die pittoreske See-Landschaft

4 min. Lesedauer

In der Vielfalt der Wanderstrecken ist das Gebiet rund um den Gardasee kaum zu schlagen

Mediterrane Hügellandschaften mit Olivenhainen und Weinbergen, Seepromenaden in hübschen Städtchen, voralpines Bergland mit Almwiesen und Alpenpanoramen und immer der Gardasee im Tal mit unterschiedlichsten Uferlandschaften: Die Kontraste machen die Faszination der Landschaft um den Gardasee aus und diese ist wie überall am besten zu Fuß zu erkunden. Nicht umsonst sind Wanderungen in den Alpen und ihren Ausläufern so beliebt, denn die Region ist eine Schatzkammer für Wanderungen vor der atemberaubenden alpinen Kulisse. Hinter jeder Biegung entfaltet sich ein neues Panorama. Und beim steilen Ab- und Aufstieg hat man durch den bodennahen Blick auch die vielfältige faszinierende Flora am Rande der Wege und Pfade direkt vor Augen. Zu Füßen liegt bei Bergtouren dann meist ein üppiger mediterraner Garten Eden mit dem tiefblauen Lago di Garda im Zentrum. Besonders um den nördlichen Teil des Gardasees sind sehr viele Wanderwege angelegt. Touren mit fast schon hochalpinem Charakter sind von der italienischen Sektion des Alpenvereins auch oft gut markiert und in Wanderkarten eingezeichnet.

Wanderungen mit alpinem Charakter rund um den nördlichen Gardasee

Der Alpenverein bietet auch, wie viele private Touren-Spezialisten, geführte Wanderungen an. Downhill-Fahrten mit dem Mountainbike sind ganz sicher eine tolle Sache, doch eher unter sportlichen Aspekten. Wie viel intensiver ist es aber, zu Fuß zum Beispiel vom Monte Baldo hinab zum Gardasee zu laufen, auf verschiedensten Wegvarianten bis Garda oder Bardolino. Nur dann ist ein intensiver Blick möglich beim Wandern über die Almen, wo gelber Enzian und rote Lilien wachsen, Arnika und Pfingstrosen. Überhaupt ist der Monte Baldo, vor allem die Nordseite, ein sehr beliebtes Wandergebiet. Den „Aufstieg“ kann man herrlich komfortabel gestalten, von Malcesine aus fährt eine Seilbahn hoch auf 1760 Meter. Die sich um 360 Grad drehende Kabine der Seilbahn bietet dazu auf ihrem Weg zur Bergstation herrliche Ausblicke über Berge und See. Doch auch die Südseite des Monte Baldo hat ihre großen Reize für Wanderer, hier geht es generell etwas ruhiger zu. Vom Luftkurort San Zeno di Montagna auf 585 Meter Höhe am Südwesthang des Berges, an sich schon ein idealer Startpunkt für Wanderungen durch die Bergwelt, führt ein Sessellift hoch bis auf 1800 Meter. 

Einzigartig: Die alte Ponale-Straße nur für Wanderer und Radfahrer

Die nördliche Hälfte des Westufers ist auch für Wanderer ein Sehnsuchtsort, den sie aber oft mit vielen anderen teilen müssen. Trotzdem sollte man zum Beispiel auf die Panoramawanderung auf der Ponale-Straße nicht verzichten. Sie führt von Riva del Garda die Steilwände am Seeufer in Serpentinen und durch Tunnel hoch bis zum Weiler Pregasina. Eine schöne Fortsetzung wäre, von hier aus weiterzuwandern durchs Tal zum idyllischen Ledro-See. Und wie jedes Ziel einer Wanderung in der Gardasee-Region kann auch der Lago di Ledro wiederum ein Startpunkt für abwechslungsreiche, wunderschöne Wanderungen sein. Unterwegs auf der Ponale trifft man auf die Reste alter Bollwerke. Die Habsburger bauten diese ab der Mitte des 19. Jahrhundert zur Verteidigung ihrer Grenze zum Königreich Italien. Und, je nach Saison, muss man sich die Straße mit einigen Mitwanderern und zudem Mountainbikern teilen. Doch dafür ist die wirklich imposante Aussicht auf Riva und Torbole, die Berge Monte Brione und Monte Altissimo und den nördlichen Gardasee ein Hochgenuss. Mit Vorschlägen für spannende Wanderungen rund um den Gardasee mit wunderbaren Nah- und Fernblicken könnte eine ganze Bibliothek gefüllt werden. Doch auch dem zunächst Unscheinbaren wohnt ein Zauber inne – wenn man sich darauf einlässt. Das Eden Reserve liegt in den Hängen über Gardone Riviera und der Küstenort gehört zum Naturpark „Parco Alto Garda Bresciano“. Nahebei rings um Gardone Riviera bieten sich kleine Wanderungen in die sehr schönen Landschaften an. Doch auch hier geht es anspruchsvoller: Der Montagnoli-Pfad, zum Beispiel, führt vom sehr bekannten südlichen Nachbarort Salò rund 50 Kilometer weit bis nach Limone – und bietet immer wieder Gelegenheiten zu eindrucksvollen Rundwanderungen. Hier schlängen sich hoch über steil in den See abfallenden Felswänden Pfade mit atemberaubenden Fernblicken. Viele Ecken des Parco Alto Garda Bresciano zeigen sich noch nahezu unberührt, Steinböcke sind wieder heimisch und sogar Luchse und Adler schweifen durch und drehen ihre Runde über dem Parco Alto Garda Bresciano.

Geführte Wanderungen und Klettersteige am südlichen Gardasee

Zusammen mit den schicken Seepromenaden, elegante Villen und interessanten Zentren der Gemeinden des Naturparks zeigt sich der Parco Alto Garda Bresciano als eine sehr gelungene harmonische Verbindung von Natur und Kultur. In Peschiera del Garda verlässt das Wasser den Gardasee. Hier im Minciotal findet man eine oft unberührte Natur und mittelalterliche Dörfchen. An beiden Ufern des Flusses und abseits der Straße führt ein meist asphaltierter Uferweg bis nach Mantua. Eine Wanderung hier in der mediterranen Flusslandschaft ist ein kleines Kontrastprogramm zu den alpinen Pfaden. Als Etappenziel sollte man die mittelalterliche Idylle von Valeggio sul Mincio keinesfalls links liegenlassen. 

Doch auch für sportlich Trainierte, die etwas mehr an Herausforderung suchen, bietet die Landschaft um den Gardasee viel Passendes. Wie den Klettersteig „Che Guevara“, einige Kilometer nördlich von Riva. Mit viel Raffinesse geht der Steig 1400 Meter hoch durch die Ostwand des Monte Casale. Hohen Genuss bietet als Belohnung für den Aufstieg dann die Aussicht vom Gipfel auf das Brenta- und Adamello-Massiv und in das Sarchetal. Auch Wanderungen mit Führern werden in vielen Orten und Städtchen rings um den See angeboten. Geführte Wanderungen organisiert auch gerne der Service des Eden Reserve.  

Sehr interessant ist das Museum des Trentiner Alpenvereins SAT in Trento, das der Welt der Berge gewidmet ist. Hier im „Casa della SAT“ ist auch das Alpeninformationsbüro „Montagna SAT informa“ beheimatet.

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